Zuerst eine kurze Antwort auf eine der meist gestellten Fragen in letzter Zeit: Hufe müssen im Sommer nur vor der Bearbeitung gewässert werden, um das Verletzungsrisiko für mich sowie die Pferde möglichst gering zu halten. Von steinhartem Horn rutscht das Hufmesser schnell ab und mit der erhöhten Kraft, die ich zum Schneiden aufwenden muss, ist das sehr gefährlich. Zusätzlich verschleißen meine Handgelenke so sehr schnell.
Deswegen: Sind die Hufe nicht oder nicht ausreichend gewässert, kann und werde ich sie (zum gleichen Preis) nur Raspeln.
Ausreichend gewässert sind Hufe ab mindestens einer halben Stunde, im Hochsommer ist eine Stunde besser – alles darüber natürlich immer besser. Es gibt auch einige Bewässerungsvarianten, bei denen die Pferde nicht angebunden stehen bleiben müssen. Am besten nimmt der Huf Wasser tatsächlich auch auf, wenn das Pferd sich bewegt – die Bewegung im Ballenbereich sorgt dafür! Im Stehen wässern reicht aber meistens auch aus. Ebenso hilfreich ist es, etwas Spüli oder Kernseife zum Wasser zu geben, um die oberste Fettschicht auf dem Horn zu lösen.
Sonst müssen Hufe nicht gewässert werden. Sie passen sich immer der Umgebung an – auf steinhartem Boden braucht das Pferd auch steinharte Hufe, um sich nicht in kürzester Zeit das gesamte Material abzulaufen. Greifen wir hier ein, bekommen wir schnell Probleme. Also: auch wenn der Tragrand nach vier Wochen mal etwas ausfranst, keine Panik! Und vor allem: Hände weg von Wasser und Fett:) ….Bis zum Huftermin – hier ein paar Ideen, wie am Besten gewässert werden kann!

Wenn ihr Hufschuhe besitzt, könnt ihr in diese Schwämme legen. Je nachdem, wie lang ihr sie anlasst und wie offen die Schuhe sind, muss gegebenenfalls mehrfach Wasser nachgegossen werden. Mit den Hufschuhen kann das Pferd aber problemlos in der Box stehen, auf den Paddock/die Wiese oder mit euch spazieren gehen!

Die billigste Variante sind Handtücher – ihr könnt das Pferd auf zwei große Handtücher stellen und diese immer wieder angießen. Etwas besser funktioniert es noch, wenn ihr vier kleine Handtücher nehmt, die Pferde darauf stellt und anschließend die Handtücher mit Klebeband oberhalb des Kronrands festbindet.

Sehr gut funktionieren extra Bewässerungsschuhe bzw. -säcke. Diese gibt es mehr oder weniger teuer im Internet zu bestellen, können aber auch selbst nachgebastelt werden. Diese Säcke werden um den Huf gebunden und sind aus wasserdichtem Material, sodass dieses oben hineingegossen werden kann. Das Pferd muss mit den Säcken aber angebunden stehen bleiben.

Ganz klassisch können die (geduldigen) Pferde natürlich auch in Eimern mit Wasser stehen!
Die DIY-Versionen:
Ebenso könnt ihr Schwämme auf die Sohle legen und alte, große Socken darüber ziehen. Die sind aber erfahrungsgemäß nach einer halben Stunde voller Löcher, selbst wenn das Pferd sich nur etwas am Putzplatz bewegt.
Ebenso können Windeln um die Hufe gewickelt und angegossen werden – die halten meist ca eine Stunde in der Box und weichen gut ein, machen aber sehr viel Müll und zerfallen.

Ich werde bald auch acht Bewässerungssäcke besitzen und zu den Sammelterminen mitbringen – diese könnt ihr gerne mitbenutzen.